Skip to main content

Clinician Scientists for Rare

Gezielte Nachwuchsförderung

– damit auch morgen noch jemand zu Seltenen Erkrankungen forscht

Da Seltene Erkrankungen (SE) in acht von zehn Fällen Kinder und Jugendliche betreffen, ist die Forschung zu Seltenen Erkrankungen vor allem ein Thema der Pädiatrie. Doch gerade in der Kinder- und Jugendheilkunde fehlt es seit langem an Forschungsmitteln und Karriereperspektiven für junge Ärztinnen und Ärzte, die neben der Patientenversorgung auch wissenschaftlich arbeiten wollen. Das wollen wir durch unser Clinician Scientist for Rare Programm ändern.

Gezielte Nachwuchsförderung in der pädiatrischen Forschung

Der Nachwuchsmangel in der pädiatrischen Forschung zeigt sich heute auf allen Stufen des Ausbildungs- und Karrierewegs von (angehenden) Kinderärztinnen und -ärzten in der Universitätsmedizin. Das ist für die Betroffenen von Seltenen Erkrankungen eine dramatische Entwicklung.

Damit auch morgen noch jemand zu Seltenen Erkrankungen forscht, braucht die Pädiatrie ein regelrechtes „Aufforstungsprogramm“ für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Nur so kann sichergestellt werden, dass Kinder und Jugendliche am medizinischen Fortschritt teilhaben.

Deshalb ist die Förderung wissenschaftlicher Talente in der Pädiatrie eines der zentralen Themen der Alliance4Rare, einer Forschungsinitiative für Kinder mit Seltenen Erkrankungen, die 2022 von der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung ins Leben gerufen wurde.

Alliance4Rare – gemeinsam Zukunft schaffen

Die Alliance4Rare versteht sich als Bindeglied zwischen den sich schnell entwickelnden Möglichkeiten der modernen Medizin und dem immensen Forschungsbedarf zu Seltenen Erkrankungen. Dazu verknüpft das zivilgesellschaftliche Bündnis die Expertise forschungsstarker Universitätskinderkliniken und ihrer Fakultäten mit dem philanthropischen Engagement fördernder Partner. Durch deren vertrauensvolle Zusammenarbeit schenkt die Allliance4Rare den von SE betroffenen Kindern und Jugendlichen Hoffnung auf eine gesündere Zukunft. Werden auch Sie Partner der Alliance4Rare!

Das Clinician Scientist for Rare Programm

– ein strukturierter Ausbildungs- und Karrierepfad für forschungsstarke Kinderärzt:innen und Humangenetiker:innen in der Universitätsmedizin

 

Der Förderschwerpunkt der Forschungsinitiative liegt auf der Weiterbildung und Vernetzung von (angehenden) Kinderärzt:innen und Humangenetiker:innen, die sich dauerhaft sowohl klinisch als auch wissenschaftlich im Bereich der Seltenen Erkrankungen engagieren wollen.

Um forschende Kinderärzt:innen und Humangenetiker:innen auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorzubereiten, setzt die Alliance4Rare auf einen strukturierten Weiterbildungs- und Karrierepfad, der sich an den Empfehlungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) orientiert.

Das Clinician Scientist for Rare Programm verschafft den teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten die notwendigen Freiräume für wissenschaftliches Arbeiten auf hohem Niveau. Abhängig von ihrer jeweiligen Karrierestufe werden die Stipendiat:innen in einem Umfang von 25 – 50 % von ihren klinischen Aufgaben freigestellt.  In diesen geschützten Forschungszeiten treiben sie ihre wissenschaftlichen Projekte zu besonders schwerwiegenden Seltenen Erkrankungen voran und bilden sich intensiv zu spezifischen Themen und Technologien weiter.

Während die Teilnehmenden die lokalen Clinician Scientist Programme ihrer medizinischen Fakultäten durchlaufen, erhalten sie die spezifischen Weiterbildungs- und Vernetzungsangebote des CS4Rare Programms on top:

  • Teilnahme an der zweijährlichen Winterschool der Alliance4Rare in Berlin
  • Teilnahme an vierteljährlich stattfindenden Online-Lectures und Jour Fixes
  • Teilnahme am jährlichen Rare Disease Symposium der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung
  • Hospitation in einer kooperierenden Forschungseinrichtung
  • Mentoring durch erfahrende Expertinnen und Experten

Durch das Engagement der Förderpartner der Alliance4Rare bietet sich jungen Talenten im Forschungsbereich der Seltene Erkrankungen erstmals eine strukturierte Weiterbildung und eine verlässliche Perspektive, die sich auch mit forschungsstarken Fachbereichen messen kann.

Konzeption und Durchführung des Programms

Als Trägerin des Clinician Scientist for Rare Programms und Bindeglied zu lokalen Partnern aus der Universitätsmedizin fungiert die Alliance4Rare gGmbH, eine 100%ige Tochter der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen. Sie konzipiert, koordiniert und begleitet das gesamte Weiterbildungs- und Vernetzungsangebot und steht allen Teilnehmenden als Ansprechpartnerin zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit den Universitätskinderkliniken, den Fördergebern und dem Wissenschaftlichen Beirat der Alliance4Rare koordiniert und begleitet die gGmbH den Ausschreibungs- und Begutachtungsprozess und wickelt das gesamte Drittmittelmanagement ab.

Stufe 1: Junior Clinician Scientists for Rare (JCS4RARE)

Rechtzeitig die Weichen stellen: Das Junior Clinician Scientist for Rare Programm (JCS4RARE) bietet eine zweijährige strukturierte Weiterbildung für junge, forschungsaktive Ärztinnen und Ärzte, die bereits während ihrer Promotion bzw. in den ersten drei Jahren ihrer fachärztlichen Weiterbildung ein ernsthaftes Interesse für den Forschungsbereich der Seltenen Erkrankungen aufweisen.

Die vielversprechenden Talente sollen an einem frühen Punkt ihrer Karriere in ihrem Interesse bestärkt, mit anderen Forschenden vernetzt und gezielt weitergebildet werden. Ziel ist, den wissenschaftlichen Nachwuchs früh mit relevanten Strukturen, Themen und Methoden vertraut zu machen und die Verzahnung sowohl innerhalb der SE-Community als auch mit anderen medizinischen und naturwissenschaftlichen Gebieten langfristig zu fördern.

Kosten

Zur Förderung eines Junior Clinician Scientist finanzieren Förderpartner der Alliance4Rare 25% der regulären Personalstelle, die somit für wissenschaftliche Aufgaben und Weiterbildung zur Verfügung stehen. Die realen Vollkosten für diesen Stellenanteil belaufen sich pro Stipendium derzeit jährlich auf ca. 22.500 Euro. Im Idealfall übernehmen Förderpartner zusätzlich eine Kostenpauschale in Höhe von jährlich 2.500 Euro, mit der die Aufwendungen im Rahmen des Weiterbildungs- und Vernetzungsangebots (z. B. Reise- und Übernachtungskosten für Hospitationen und Winterschools) beglichen werden. Da Junior Clinician Scientists jeweils für zwei Jahre gefördert werden, summieren sich die Kosten somit auf 45.000 – 50.000 Euro pro Stipendium.

Unsere Junior Clinician Scientists for Rare (JCS4RARE) – Stufe 1

Stufe 2: Clinician Scientist for Rare (CS4RARE)

Intensive Forschungsarbeit und Weiterbildung verspricht die zweite Stufe unseres Weiterbildungs- und Karrierepfades: Sie richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, die bereits einen wesentlichen Teil ihrer fachärztlichen Weiterbildung im Bereich der Pädiatrie bzw. der pädiatrisch orientierten Humangenetik absolviert haben (min. drei Jahre) und währenddessen sehr gute wissenschaftliche Leistungen und ein tiefergehendes Interesse an Seltene Erkrankungen bewiesen haben.

Durch die ausgeweitete Freistellung von klinischen Tätigkeiten (50%) können sich die CS4Rare intensiv mit eigenen Forschungsprojekten beschäftigen. Dabei sollen sie  Fragen hoher Relevanz, die z.B. im Tiermodell nicht gestellt werden können, bearbeiten. Innerhalb von drei Jahren erweitern die CS4Rare ihr Netzwerk, vertiefen ihre wissenschaftlichen Kompetenzen und erwerben Schlüsselqualifikationen, um am Ende der dreijährigen Förderung möglichst die Habilitationsreife zu erreichen.

Kosten

Die Förderung eines  Clinician Scientist for Rare (CS4Rare) umfasst 50% der regulären Personalstelle, so dass diese verbindlichen Forschungszeiten für Forschung und Weiterbildung zur Verfügung stehen. Die realen Vollkosten für diesen Stellenanteil belaufen sich pro Stipendium auf derzeit jährlich ca. 50.000 – 60.000 Euro. Im Idealfall übernehmen Förderpartner zusätzlich eine Kostenpauschale in Höhe von 2.500 Euro, mit der die Aufwendungen im Rahmen des Weiterbildungs- und Vernetzungsangebots (z. B. Reise- und Übernachtungskosten für Hospitationen und Winterschools) beglichen werden. Da Clinician Scientists in der Regel für drei Jahre gefördert werden, summieren sich die Kosten für die Förderpartner der Alliance4Rare somit auf rund 155.000 – 165.000 Euro pro Stipendium.

Unsere Clinician Scientists for Rare (CS4RARE) – Stufe 2

Stufe 3: Advanced Clinician Scientist for Rare (ACS4RARE)

Das Wissen weitergeben und mitgestalten: Die dritte Karrierestufe richtet sich an Fachärztinnen und Fachärzte in Pädiatrie und Humangenetik (ggf. in Schwerpunkt- oder Zusatzweiterbildung) sowie an Oberärztinnen und Oberärzte, die bereits erfolgreich den akademischen Karriereweg eingeschlagen haben und über ausgewiesene Expertise zu einer Seltenen Erkrankung bzw. Krankheitsgruppe verfügen. Sie sichert einen vertraglich festgelegten Forschungsanteil von 50% der Arbeitszeit und bietet so einen verbindlichen  Rahmen, in dem die ACS4Rare eine eigenständige Arbeitsgruppe aufbauen und den Forschungsbereich der SE an ihrem Standort aktiv mitgestalten können.

Durch forschungsorientierte Lehre und aktives Mentoring geben die ACS4Rare ihre Erfahrungen an den wissenschaftlichen Nachwuchs weiter und ermutigen junge Talente den anspruchsvollen, aber lohnenden Weg eines Clinician Scientist for Rare zu gehen.

Kosten

Bei der Förderung für einen Advanced Clinician Scientist for Rare (ACS4Rare) finanzieren Förderpartner der Alliance4Rare 50% der regulären Stelle, die somit für wissenschaftliche Aufgaben und Weiterbildung zur Verfügung stehen. Die realen Vollkosten für diesen Stellenanteil belaufen sich je nach individueller Karrierestufe der Stipendiat:innen auf derzeit jährlich etwa 55 – 70.000 Euro. Da ACS4Rare in der Regel für drei Jahre gefördert werden, summieren sich die Kosten erfahrungsgemäß auf rund 170.000 – 200.000 Euro pro Stipendium.

Unsere Advanced Clinician Scientists for Rare (ACS4RARE) – Stufe 3

Stufe 4: Stiftungsprofessur

Eine Stiftungsprofessur für Seltene Erkrankungen „krönt“ den Karriereweg und eröffnet Clinician Scientists, die sich bereits über viele Jahre sowohl wissenschaftlich als auch klinisch einen Namen gemacht haben, eine langfristige und attraktive Perspektive, die es im Bereich der „Seltenen“ ohne zivilgesellschaftliches Engagement nicht geben würde. Sie richtet sich an „Überzeugungstäter:innen“, die sich durch die Veröffentlichung wegweisender Forschungsarbeiten, die Beteiligung an zahlreichen klinischen Studien und die enge Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen zu einer/m anerkannten Expert:in für die jeweilige Erkrankung (bzw. Erkrankungsgruppe) und kompetenten Anlaufstelle für die Erkrankten entwickelt haben.

Als wichtiges Signal in die akademische Landschaft weist die Bedeutung einer Stiftungsprofessur mehr noch als andere Förderelemente über die eigentliche Förderung hinaus und hilft, die translationale Forschung zu Seltenen Erkrankungen nachhaltig zu verankern, internationale Sichtbarkeit zu schaffen und die medizinische Versorgung Betroffener in Deutschland signifikant zu verbessern.

Kosten

Stiftungsprofessuren werden in der Regel mit mindestens 1 Mio. Euro über eine Gesamtlaufzeit von maximal 10 Jahren dotiert. Die Mittel dienen der Finanzierung der Personalkosten des Forschungsanteils der Stelleninhaber:innen, die in der Höhe von 50% des Gehalts einer W3-Professur liegen sollten. Die restlichen Mittel sind über die Laufzeit zu verteilen und können frei von der/ dem jeweiligen Stelleninhaber:in für Forschungszwecke verwendet werden. Nach einer ersten Förderperiode von fünf Jahren und unter der Bedingung einer positiven Zwischenevaluation ist eine einmalige Verlängerung um weitere fünf Jahre möglich. Die Förderung endet vorzeitig bei Berufung auf eine Lebenszeitprofessur.

Die erste Stiftungsprofessur für Seltene Erkrankungen – Stufe 4

Die deutschlandweit erste Stiftungsprofessur für Seltene Erkrankungen wurde Anfang 2024 gemeinsam von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung und der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung ausgeschrieben und Anfang 2025 an Dr. Angela Schulz vom UKE Hamburg-Eppendorf vergeben. Die überwältigende Resonanz auf diese Ausschreibung – 37 ganz überwiegend hochkarätige Bewerbungen – hat dabei deutlich gemacht, wie groß der Bedarf an einer spezifischen Professur für Seltene Erkrankungen ist.

FAQs zum Thema Nachwuchsförderung

 

Helfen Sie den Waisen der Medizin!

Die ELHKS setzt Ihre Spenden gezielt ein – damit medizinischer Fortschritt alle erreicht.

JETZT SPENDEN PROJEKTE

Newsletter Anmeldung

Unser kostenloser Newsletter informiert Sie über aktuelle Ausschreibungen, Veranstaltungen und Projekte zu Seltenen Erkrankungen.

Jetzt Anmelden