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Wissen & Meinung

NAMSE verabschiedet 10-Punkte-Plan 2026

Wie kann die Versorgung von Menschen mit Seltenen Erkrankungen weiter verbessert werden? Der neue 10-Punkte-Plan des Nationalen Aktionsbündnisses für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) zeigt die nächsten Schritte auf. Unsere Stiftung war an der Erarbeitung beteiligt.

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Der NAMSE 10-Punkte-Plan 2026

Das Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) hat im September 2025 einen 10-Punkte-Plan beschlossen. Er benennt zentrale Schritte, mit denen die gesundheitliche Situation von Menschen mit Seltenen Erkrankungen bis Ende 2026 weiter verbessert werden soll.

Der Plan richtet den Blick auf die nächsten notwendigen Entwicklungen – unter anderem auf die Vernetzung der Versorgung, den besseren Zugang zu digitalen Informationen und die Stärkung von Forschung und Registern. Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Ziel, Diagnosen zu beschleunigen, Versorgung zu koordinieren und Betroffene sowie Angehörige stärker zu unterstützen. Als Mitglied der NAMSE-Steuerungsgruppe war unsere Stiftung an der Ausarbeitung und Verabschiedung beteiligt.

Die zehn Maßnahmen im Überblick

Der NAMSE 10-Punkte-Plan 2026
1. Versorgung weiterdenken: NAMSE entwickelt bis 2026 ein Modell für sektorenübergreifende Versorgungspfade - von Diagnose bis Nachsorgem unter Einbezihung digitaler Lösungen.
2. Unterstützung im Alltag stärken: Betroffene und Angehörige sollen Ansprechpersonen finden, die bei Heil- und Hilfsmitteln, Pflege, Reha und sozialer Unterstützung begleiten.
3. Diagnosen verbessern: NAMSE empfiehlt, die verpflichtende Kodierung mit Orpha-Kennummern auch im ambulanten Bereich einzuführen - für präzisere Daten und Forschung.
4. Digitale Vernetzung mit der ePa: Ein Datenelement für Seltene Erkrankungen in der elektronischen Patientenakte soll Informationstransfer und Patientensicherheit stärken.
5. Früh erkennen - besser behandeln: NAMSE prüft eine Erweiterung des Neugeborenenscreenings um genetisch bedingte, behandelbare Seltene Erkrankungen.
6. Register ausbauen: NAMSE analysiert den Aufbaug nationaler und europäischer Register - für bessere Daten, Forschung und Versorgung.
7. Seltene Erkrankungen in Leitlinien verankern: Ein neuer Prüfpunkt "SEltene Erkrankungen" soll künftig bei Leitlinien häufiger Krankheiten standardmäßig berücksichtigt werden.
8. Europäische Leitlinien nutzen: NAMSE und AWMF prüfen, wie EU-Leitlinien zu Seltenen Erkrankungen in Deutschland übernommen und umgesetzt werden können.
9. Forschung sichern und vernetzen: NAMSE entwickelt Empfehlungen zur Stärkung translationaler Forschung - verknüpft mit nationalen und europäischen Strategien.
10. NAMSE langfristig stärken: Die Bündnispartner setzen sich für die dauerhafte Verankerung des NAMSE als nationale Koordinationsstelle mit eigener Geschäftsstelle ein.

Mit dem neuen Plan führt das NAMSE die Arbeit des Nationalen Aktionsplans fort. Bestehende Strukturen sollen gesichert und weiterentwickelt werden, damit Fortschritte in Versorgung, Forschung und Teilhabe dauerhaft Bestand haben.

Der vollständige 10-Punkte-Plan ist hier abrufbar:

NAMSE 10-Punkte-Plan

Das Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE) wurde 2010 gegründet. Es ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE e. V.).
NAMSE bringt Partner aus Gesundheitswesen, Forschung und Selbsthilfe an einen Tisch, um die Versorgung und Teilhabe von Menschen mit Seltenen Erkrankungen zu verbessern.

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