Gemeinsame Ausschreibung der Eva Luise und Horst Köhler Stiftung und Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Für Seltene Erkrankungen ergibt sich durch den rasanten technologischen Fortschritt ein hohes Potential für diagnostische und therapeutische Innovationen, die am besten durch Ärztinnen und Ärzte umgesetzt werden können, die klinische Tätigkeit und Forschung in ihrer Berufstätigkeit verbinden (Clinician Scientist).
Mit der Ausschreibung einer thematisch nicht festgelegten Clinician Scientist Professur für Seltene Erkrankungen wird das Ziel verfolgt, die translationale Forschung bei einer Seltenen Erkrankung oder Krankheitsgruppe zu fördern und zur internationalen Sichtbarkeit des Forschungsgebiets beizutragen. Gleichzeitig soll die Professur die Versorgung von Menschen mit einer Seltenen Erkrankung substanziell verbessern und zentrale Anlaufstelle für diese Erkrankten in Deutschland sein.
Mit der Professur soll einer Ärztin oder einem Arzt mit herausragenden Leistungen sowohl in Patientenversorgung als auch Forschung die langfristige Perspektive gegeben werden, den Berufsweg des Clinician Scientist weiter zu gehen und mit je der Hälfte der Arbeitszeit Patientenversorgung und Forschung auf dem Gebiet einer Seltenen Erkrankung oder Krankheitsgruppe zu betreiben.
Die Clinician Scientist Professur ist mit insgesamt bis zu 1,1 Mio. € für die Gesamtlaufzeit dotiert. Die Mittel dienen der Finanzierung der Personalkosten des Forschungsanteils der Stelleninhaberin oder des Stelleninhabers, die in der Höhe von 50% des Gehalts einer W3-Professur liegen sollten. Die restlichen Mittel sind über die Laufzeit der Professur zu verteilen und können frei von der Stelleninhaberin oder dem Stelleninhaber für Forschungszwecke verwendet werden.
Die Finanzierung der Professur ist auf maximal 10 Jahre angelegt. Nach einer ersten Förderperiode von fünf Jahren und unter der Bedingung einer positiven Zwischenevaluation ist eine einmalige Verlängerung um weitere fünf Jahre möglich. Die Förderung endet vorzeitig bei Berufung auf eine Lebenszeitprofessur.
Bewerben können sich Ärztinnen und Ärzte von Universitätsklinika oder anderen Forschungseinrichtungen mit Patientenversorgung in Deutschland,
- die in Forschung, Patientenversorgung und Lehre herausragende Leistungen erzielt haben,
- die in ihrer bisherigen Laufbahn einen signifikanten und überdurchschnittlichen Forschungsanteil nachweisen können (z.B. durch mehrjährige Tätigkeit als Clinician Scientist oder größere Forschungsfreistellungen)
- die ein innovatives, überzeugendes und international kompetitives wissenschaftliches Arbeitsprogramm verfolgen
- deren Forschungsgebiet auf eine substanzielle Verbesserung der Versorgung von Menschen mit einer Seltenen Erkrankung bzw. Krankheitsgruppe abzielt.
Vorausgesetzt werden die Habilitation bzw. habilitationsähnliche Leistungen und eine abgeschlossene Facharztweiterbildung zum Zeitpunkt der Bewerbung.
Voraussetzung für eine Bewerbung sind die von Seiten des aufnehmenden Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät zu bestätigenden Punkte:
- die vertraglich festgelegte Forschungszeit von 50% der Arbeitszeit für den Forschungsanteil der Professur
- die Weiterbeschäftigung und Übernahme der Personalkosten für den Patientenversorgungsanteil (50% der Arbeitszeit) in der erfahrungsangemessenen Stufe nach TVÄ mit Zulagen
- der Professorentitel, zum Beispiel als Berufung auf eine W-Professur (zumindest für die Laufzeit der Clinician Scientist Professur)
- die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit einem etablierten, im Idealfall zertifizierten (oder im Zertifizierungsprozess befindlichen) Zentrum für Seltene Erkrankungen
- die Bereitstellung der Möglichkeiten in Organisation und Infrastruktur (wie klinische Position, Mitarbeiter, Forschungsflächen, Laborausstattung) für die erfolgreiche Umsetzung einer Clinician Scientist Tätigkeit.
Die Ausschreibung erfolgt in zwei Stufen: Bis zum 27. Februar 2024 können Anträge per E-Mail an antrag-wissenschaft@ekfs.de eingereicht werden. Antragsunterlagen finden Sie auf der Website der Else Kröner-Fresenius-Stiftung:
Die Auswahlkommission lädt aus der Gesamtheit der Bewerbungen einige Kandidatinnen/Kandidaten zu einer zweiten Runde ein. Nach Begutachtung und persönlicher Vorstellung folgt eine Förderempfehlung der Auswahlkommission an die Stiftungsgremien. Eine Entscheidung über die Vergabe ist voraussichtlich bis September 2024 zu erwarten.